Innovationscampus Schwedt an der Oder ¨C ein neuer Standort f¨¹r gr¨¹ne Energie

Schwedt an der Oder ist die einwohnerreichste Stadt im Landkreis Uckermark im Nordosten Brandenburgs. Mit der Bahn ist sie ¨¹ber Angerm¨¹nde an die Radiale Berlin-Stettin-Ostsee angebunden. Sie liegt an der Oder, die hier die Grenze zu Polen bildet und seit 2008 als Nationalpark Unteres Odertal gilt.

Schwedt an der Oder stellt einen exemplarischen Fall einer brandenburgischen Stadt mit einer reichen und vielschichtigen Geschichte, die die komplexen und manchmal widerspr¨¹chlichen politischen und kulturellen Ereignisse dieser Region perfekt widerspiegelt. In Schwedt treffen drei Stadtmodelle aufeinander: die mittelalterliche Stadt (seit 1265), das barocke Residenzschloss (von 1685) mit seiner pr?chtigen Gartenachse zum Lustschloss Mon Plaisir und die sozialistische Idealstadt (Selmanagic 1960, Paulick 1962) f¨¹r die Arbeiter in der Petroindustrie (ehemals VEB Petrolchemisches Kombinat Schwedt). In diesem Kontext wurde 1962 das Schloss gesprengt und durch den Kulturpalast ersetzt. Alle drei Stadtmodelle befinden sich heute in einem fragmentarischen Zustand, die Zahl der Einwohner*innen sinkt und die Industrie bleibt die wichtigste Wirtschaftsquelle.

Die PCK Raffinerie GmbH ist ein Erd?lverarbeitungswerk, das zu 95 Prozent die R?ume Berlin und Brandenburg mit Kraftstoffen, also Benzin, Diesel, Flugturbinenkraftstoff und Heiz?l versorgt. Dort arbeiten rund 1200 Mitarbeiter*innen und auf dem Gel?nde sind 80 weitere Unternehmen mit 2000 Mitarbeitern angesiedelt, von denen viele als Dienstleister fu?r die PCK-Raffinerie arbeiten. Heute befindet sich die Raffinerie an einem Wendepunkt: Sie ist eine wichtige Arbeitgeberin, muss sich aber auch den Herausforderungen der Energiewende (Stichwort gr¨¹ne Energie), der Nachhaltigkeit und des Klimawandels stellen. 

In Zusammenarbeit mit der PCK- Raffinerie GmbH, der Unterst¨¹tzung des Landkreises Uckermark und dem interdisziplin?ren Beitrag der Mobilit?ts- und Bauingenieure der FH Potsdam werden studentische Konzepte f¨¹r einen neuen Standort der Innovation am s¨¹dwestlichen Rand des Raffineriegel?ndes erarbeitet. Es gilt, bestehende Bauten zu refunktionalisieren und gestalterisch neu zu definieren, Neubauten zu integrieren und den Komplex als einheitliches Ensemble und neuen attraktiven Treffpunkt f¨¹r Mitarbeitende, Lernende, Start-ups, Wissenschaftler*innen und die ?ffentlichkeit innerhalb der Stadtstruktur zu pr?gen.