Hyeonji Kim besch?ftigt sich in ihrer Masterarbeit mit Periodentrackern und bewegt sich damit im Forschungsbereich der ?Personal Informatics¡°, der Gewinnung von Erkenntnissen durch die Erfassung und Visualisierung pers?nlicher Daten. Periodentracker werden inzwischen von vielen Frauen zur Dokumentation und Beobachtung der eigenen Menstruationsgesundheit genutzt. Diese Tracker, so belegt Kim, vernachl?ssigen aber bislang die ?berg?nge zwischen verschiedenen Lebensphasen. Eine dieser ?bergangsphasen ist die Menopause.

Hyeonji Kim befragte potenzielle Nutzerinnen hinsichtlich ihrer Bed¨¹rfnisse, analysierte darauf basierend bestehende Menstruationstracker und Menopause-unterst¨¹tzende Apps und entwickelte Designrichtlinien sowie ein konkreter Prototyp eines Menopause-Modus zur Integration in bestehende Apps, den sie von potenziellen Nutzerinnen, Interessenvertreter*innen aus der FemTech-Branche und ?rzt*innen testen lie?.

?Hyeonji Kim widmet sich einem relevanten und gesellschaftlich immer noch tabuisierten Thema und nimmt die Bed¨¹rfnisse einer Altersgruppe von Frauen in den Blick, die bei App-Entwicklungen ansonsten nicht unbedingt im Fokus sind¡°, erkl?rt Sandra Cartes, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der FH Potsdam. ?Dabei beweist sie viel Sensibilit?t, Offenheit und Weitsicht, die in Kombination mit ihren gestalterischen Kompetenzen absolut preisw¨¹rdig sind.¡°

Die Masterarbeit wurde gemeinsam von Marian D?rk, Forschungsprofessor f¨¹r Information Visualization & Management am Fachbereich Design, und Tal Ron, Medizinische Psychologin mit Schwerpunkt in der Gesundheit von Frauen, betreut.

?Die Forschung, die im Rahmen dieser Masterarbeit durchgef¨¹hrt wurde, wie auch die Konzeption des Prototyps illustrieren einen hohen wissenschaftlichen und gestalterischen Anspruch¡°, so Prof. Dr. Marian D?rk. ?Die Auseinandersetzung mit dem Thema Gesundheit, die diesbez¨¹gliche Datenvisualisierung sowie insgesamt der Forschungsbereich der Personal Informatics erfordern eine besonders sensible und ethische Herangehensweise, die sich in Hyeonji Kims Abschlussarbeit nicht zuletzt in der Reflexion der spezifischen Bed¨¹rfnisse der Zielgruppe und der daraus abgeleiteten Anforderungen an das Interfacedesign widerspiegeln.¡°

Genderpreis
Mit dem Genderpreis der FH Potsdam werden herausragende Abschlussarbeiten gew¨¹rdigt, die sich fundiert mit Genderaspekten des jeweiligen Fachgebiets und den gesellschaftlichen Hintergr¨¹nden auseinandersetzen und dabei Originalit?t und Sensibilit?t aufweisen. In diesem Jahr wurden f¨¹nf Abschlussarbeiten aus dem Design, der Europ?ischen Medienwissenschaft, der Sozialen Arbeit und den Bibliothekswissenschaften von Lehrenden nominiert. Der Genderpreis wurde erstmalig im Jahr 2000 verliehen. Er wird von der Gleichstellungsbeauftragten gestiftet und ist mit 500 € dotiert.
Die diesj?hrige Preisverleihung findet am 12. Dezember im Rahmen einer Lesung in der Bibliothek der FH Potsdam statt.

Informationen zur Gleichstellungsarbeit an der FHP unter: /campus-services/chancengleichheit/gleichstellung