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Das Küster- und Pfarrwitwenhaus in Nehringen

Ziel der Arbeit war es, den Erhaltungszustand und die originale Bauphase zu erfassen sowie ein Konzept zur dauerhaften Erhaltung des Geba?udes zu erarbeiten.

Ansicht des Küster- und Pfarrwitwenhauses in Nehringen
Das Küster- und Pfarrwirtshaus in Nehringen - Blick in Richtung Nordwesten
Projektzeitraum:
Typ:
Abschlussarbeit
Profillinie:
Entwerfen ? Bauen ? Erhalten

Objekt

Das Ku?ster- und Pfarrwitwenhaus in Nehringen von 1736 ist eines der a?ltesten kirchlichen Wohngeba?ude in Mecklenburg-Vorpommern. Durch seine Einbettung in die barocke Gutsdorfanlage Nehringens und seine Doppelfunktion als Ku?sterei und Pfarrwitwensitz – schon zu Bauzeiten – ist das Haus einzigartig. Das Haus wird heute als Heimatmuseum und Winterkirche genutzt.

Umsetzung und Ergebnisse

Zu diesem Zweck wurde zuna?chst durch Archiv- und Literaturauswertung eine geschichtliche und architektonische Einordnung des Hauses geschaffen. Durch eine das Küster- und Pfarrwitwenhaus betreffende Rechnung, konnte das Entstehungsdatum auf das Jahr 1736 korrigiert und die schon bauzeitlich geplante Nutzung nachgewiesen werden. Weitere Quellen gaben Aufschluss über die Bewohner – über 150 Jahre wurde das Küsteramt innerhalb derselben Familie weitergegeben.

Innerhalb der Bestandsaufnahme ist ein anna?hernd verformungsgetreues Aufma? im Ma?stab 1:50 erstellt worden. Es dient als Grundlage zur Schadenskartierung und -analyse, anhand derer Sanierungsansa?tze erarbeitet wurden. Als Hilfsmittel wurde mit einer Drohne und dem SfM- Verfahren (Structure from Motion) ein 3D Modell erstellt. Die besonders gut erhaltene ?stliche Haush?lfte, der ehemalige Pfarrwitwensitz, ist in einem Raumbuch detailliert dokumentiert worden.

Die Untersuchung der Bausubstanz hat ergeben, dass ein Gro?teil des urspru?nglichen Fachwerks und der Dachkonstruktion erhalten geblieben ist. Das Ku?ster- und Pfarrwitwenhaus befindet sich grundsa?tzlich in einem guten Erhaltungszustand; jedoch ist es durch Fachwerkverformung und Feuchteeinwirkung zu Scha?den in der Dachkonstruktion gekommen. Die Schadensanalyse hat in typischen Schadensschwerpunkten z. B. im Traufbereich vereinzelt erwartbare Feuchtescha?den aufzeigen ko?nnen. Die meisten Sch?den an der Konstruktion, wie der gebrochene Kehlbalken, sind auf Verformungen durch Volumenkomprimierung aufgrund von Schadensprozessen durch holzzerst?rende Pilze der Grundschwelle zurückzuführen.

Um das Fortlaufen des Schadensprozesses zu beenden, wurde ein zweiphasiges, denkmalgerechtes Sanierungskonzept entwickelt, in dem erstens die dringendsten Sanierungsma?nahmen und zweitens allgemein empfehlenswerte Instandsetzungsma?nahmen vorgeschlagen werden.

In einem Bauforschungsteil wurde die Konstruktion untersucht und das bauzeitliche Fachwerk in Bauphasenpl?nen kartiert. Ein Gro?teil des Fachwerks ist original. Lediglich die stra?enseitige Küsterhaush?lfte wurde vermutlich im 19. Jahrhundert, zeitgleich zur Errichtung des Anbaus, unterfangen. Die Analyse der Abbundzeichen fo?rderte das erstaunliche Detail zutage, dass das Fachwerk der Fassaden an einigen Stellen neu aufgerichtet wurde. Darauf lassen die doppelten Abbundzeichen schlie?en. Au?erdem konnte die Erneuerung der beiden Stuhlwa?nde in der zweiten Ha?lfte des 19. Jahrhunderts durch eine dendrochronologische Untersuchung belegt werden.

Ausblick

Für das Küster- und Pfarrwitwenhaus ist in naher Zukunft keine Nutzungs?nderung geplant. Der westliche Teil des Hauses, die ehemalige Küsterei, wird dem Heimatmuseum vorbehalten bleiben. Das ?stliche Pfarrwitwenhaus wird auch zukünftig für die Kirchengemeinde als Winterkirche bereitstehen.

Der gute Erhaltungszustand insbesondere des Pfarrwitwenhauses mitsamt der erhaltenen Küche und den Farbfassungen gew?hren einen Blick in vergangene Zeiten und sind als Integration in die museale Nutzung ideal. Schon heute kann das Pfarrwitwenhaus für interessierte Besucher im Rahmen von Führungen des Küsters bewundert werden.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Prof. Silke Straub-Beutin

Prof. Dipl.-Ing. Silke Straub-Beutin

Professorin für Baukonstruktion
Studienfachberaterin Bauerhaltung und Bauen im Bestand (M. Eng.)

Projektleitung

Dipl.-Ing. Jens Amelung
Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern
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Studierende

Helena Brinckmann
Absolventin im Masterstudiengang Bauerhaltung und Bauen im Bestand